Bautzen,

Jugendgruppe auf Neißetour - Ein Reisebericht von Max Pfeifer

Nach langem Warten und einigen Vorbereitungen war es endlich so weit. Am Donnerstag, dem 14. Mai 2015 um 8.30 Uhr traf sich die Jugendgruppe in der Dienststelle des Ortsverbands zu der geplanten Kanufahrt auf der Neiße.

Tag 1

Gegen 9.40 Uhr wurden wir von der Jugendgruppe aus Kamenz abgeholt. Danach ging es gemeinsam mit 25 Kindern, sieben Betreuern, vier Fahrzeugen und zehn Kanus in Richtung Neiße.
In Deschka angekommen wurde keine Zeit vergeudet und die Kanus ins Wasser gelassen. Die Ersten hatten es so eilig, dass sie außer Sicht waren, ehe die letzten ihre Kanus ins Wasser gelassen hatten.  An diesem besonderem Feiertag "Männertag" war viel los auf dem Fluss und so kam es zu einigen kleineren Zusammenstößen mit zum Teil außer Kontrolle geratenen Schlauchbooten der Reederei "Neißetours". Und dann kam, was kommen musste. An einer Flussbiegung mit erhöhter Strömungsgeschwindigkeit wurde es eng. Rechts eine Sandbank, links ein umgestürzter Baum, dazwischen circa zwei Meter Platz, wo zwei Schlauchboote und eins unserer Kanus gemeinsam durch wollten. Dabei kam es zur Kollision, bei der das Kanu auf den umgestürzten Baum, quer zur Stromrichtung, geschoben wurde. Und dabei kenterte es. Die nachfolgenden Boote und Kanus hatten Mühe, nicht auch noch von der Strömung in die "Unfallstelle" gespült zu werden. Ein mit vier Männern besetztes Schlauchboot kam unseren Schiffbrüchigen zu Hilfe und zog das Kanu auf die Sandbank. Allein hätten es die Drei sonst nicht geschafft. Danke! Danach suchten wir einen geeigneten Ausstieg, wo sich die Drei erholen und umziehen konnten. Dies nutzen wir auch gleich, um eine ausgedehnte Mittagspause zu machen. Dann ging es weiter bis zum ersten Wehr, wo die Kanus herum getragen werden mussten. Dies folgte dann noch vier Mal. Die Kinder hatten an ihren Kanus ganz schön zu schleppen, aber gemeinsam haben sie auch das geschafft. Gegen 16 Uhr kamen wir am Neißehafen Rothenburg an und hatten die erste Etappe geschafft.
Jetzt gingen wir daran, das Zeltlager auf dem nahegelegenem Zeltplatz "Neißecamp" aufzubauen. Während die Einen die Zelte, Feldbetten, Tische und Bänke aufbauten, fingen die Anderen an, das Abendbrot (Nudeln mit Tomatensauce, Wurst und Käse) zu kochen. Als alles fertig war, wurde gemeinsam gegessen. Danach stand bei einigen Fussball, Volleyball oder Badminton auf der Tagesordnung, andere kümmerten sich um das Holz für das Lagerfeuer. Als es dunkel wurde, versammelten sich alle um das Lagerfeuer wo die selbst mitgebrachten Leckereien geteilt wurden und nach einiger Zeit sich einer nach dem andern auf sein Feldbett zurückzog.

Tag 2

Gegen 7 Uhr kamen die Ersten bibbernd aus den Zelten gekrochen. "Oooh Mann, war das ne Kälte". Der Raureif auf der benachbarten Wiese lies erahnen wie kalt es war. Einige versuchten es mit einer heißen Dusche, andere stellten sich in die Sonne. Um circa 8.30 Uhr gab es Frühstück, danach wurde das Lager aufgeräumt und dann ging es Richtung Neiße. Um 10.30 Uhr waren alle auf dem Wasser. Wir paddelten durch eine wunderschöne Landschaft und nach den gestrigen Schwierigkeiten einiger Kanumanschaften hatte nun fast alle "den Dreh raus" und wir kamen schnell vorwärts. Nach einiger Zeit hörten wir ein lautes Geräusch, welches wir nicht zuordnen konnten. Kurz darauf sahen wir zwei Modellflugzeuge, die über dem nahegelegenem Flugplatz Rothenburg kreisten. Am Bremenwerk, welches mittels Turbinen zur Stromgewinnung genutzt wird, angekommen, mussten wir die Kanus abermals herum tragen. Dies nutzten wir gleich um Mittag zu essen. Dann ging es weiter und an einer sehr breiten, flachen und übersichtlichen Stelle schaffte es eine Besatzung, aus unbekannten Beweggründen, ihr Kanu zum Kentern zu bringen. Obwohl das Wasser nur circa 40 Zentimeter tief war, hatten die Drei zu tun, das Kanu ans Ufer zubringen und das Wasser aus dem Kanu zu schütten. Am nächsten Wehr angekommen sind einige mutige Jugendliche baden gegangen. Eine andere Gruppe erkundete die beste Möglichkeit, die Kanus nach dem Wehr wieder zu Wasser zu lassen. Nach kurzer Rücksprache entschlossen wir uns, die zweite Etappe hier zu beenden, da die Stelle zum Einsetzen zu weit entfernt und für die Kinder und Betreuer zu anstrengend gewesen wäre.
Auf dem Rückweg ins Zeltlager entschlossen wir uns, die Modellflugzeuge aus der Nähe anzuschauen. Auf dem Flugplatz fanden die Pulso-Tage statt. "Dies ist die größte Veranstaltung seiner Art auf der Welt", erzählte uns ein Mitarbeiter des Flugplatzes. Hierbei werden die Flugzeuge durch einen Pulsoantrieb angetrieben.  Bastler aus der ganzen Welt, wie z.B. den USA oder Australien, waren angereist. Einige hatte sogar ein Auto oder mehrere Zweiräder mit diesem Antrieb ausgestellt.
Im Zeltlager angekommen, machte sich das Küchenteam daran das Abendbrot vorzubereiten. Die Anderen beschäftigten sich mit Fussball, Volleyball, Badminton, Katenspielen oder Feuerholz hacken. Und nicht zu vergessen, mit dem Liebsten, dem Handy. Als es dann Essen gab, Nudeln mit Currywurst, überlegten sich viele, wie sie die kommende kalte Nacht wärmer überstehen. So wurde sich zusätzlich in Fleecepullovern, Decken und warmen Socken eingekuschelt, was auch wirklich half. Als es dann langsam dämmerte, trafen sich alle am Feuer und der Tag wurde ausgewertet. Den Kleinen und ein paar Großen war das zu langweilig, sie spielten lieber Fangen auf dem Campingplatz und, weil es so dunkel war und natürlich nicht jeder eine Taschenlampe dabei hatte, kam es zu dem was kommen musste, bei der Verfolgung stolperte einer über eine Zeltleine und man hörte nur "Passt doch auf!". Das war dann das Ende des Spiels. Als wir alle am Feuer saßen, hat das THW Kamenz eine alte Petromax herausgeholt und probiert, diese anzumachen. Sie hatten ein paar Schwierigkeiten, schafften es aber trotzdem und damit hatten wir dann die bessere Beleuchtung, ideal um ein paar schöne Fotos zu schießen. So gegen 23 Uhr verkrochen sich die Jüngeren dann in ihren Schlafsäcken, während die Großen noch eine kleine Weile draußen am Feuer saßen und weiter quatschten.

Tag 3

Am nächsten Morgen kam zunächst niemand so richtig aus den Bett, weil die Nacht so schön angenehm warm war. Nach einiger Zeit standen dann aber doch die Ersten auf, zogen sich an und gingen sich vorbereiten, sprich Zähne putzen und waschen. Nach dem Frühstück räumten wir unsere Sachen zusammen und fingen an, die Feldbetten abzubauen. Nach den Feldbetten waren dann die drei großen Zelte dran, in denen wir geschlafen haben (zwei für Kamenz und eins für Bautzen). Nach dem Zusammenpacken und Beladen der Autos ging es in Richtung Neiße.
An der Neiße angekommen, ging es gleich los mit Entladen und Einsetzen der Kanus. Auf unserer Fahrt ging es durch den Bad Muskauer Park, wo viele Fotos geschossen wurden. Dann kamen wir an ein paar Stromschnellen, wo es aber keinen geeigneten Ausstieg gab, also mussten wir die Kanus über einen kleinen Hügel ziehen und dann ein paar Meter tragen. Als wir wieder auf dem Wasser waren, ging es weiter, bis wir dann endgültig raus mussten. Problematisch erwies sich dann das Ausbooten. Als das geschafft war, mussten jetzt fast alle ihre Kanus noch Aufladen, während andere faul auf der Wiese lagen und Fotos machten. Nach dem Beladen fuhren wir zu einem kleinen Steg, wo es selbstgemachte "Sachsen-Burger" gab. Einige verdrückten gleich drei Stück davon. Als dann alle fertig waren, verabschiedeten wir uns fürs Erste von den Kamenzern und fuhren zurück nach Bautzen, um unsere Ausrüstung abzuladen. Dann ging es für die, die noch Lust hatten, nach Kamenz zum Helferfest. Als wir ankamen, erwarteten uns schon zwei Bautzner, die gleich mit den Kamenzern mitgefahren waren. Als erstes schauten wir uns das Jugendzimmer der Kamenzer an, wo auch alle der Jugendgruppe waren und Tischkicker spielten. Im Verlaufe des Abends wurde Handball, Fußball und Volleyball gespielt. Zum Abendbrot gab es entweder Nudeln mit Ketchup oder Knödel mit Feuerfleisch. So gegen 21.30 Uhr waren wir dann wieder im OV Bautzen.

Einen großen Dank an die Kameraden aus Kamenz, die die Neißetour organisiert und vorbereitet haben und um es auf den Punkt zu bringen:

"Das war

e super Sache!"


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