Rothenburg in der Oberlausitz,

ASP Einsatz - Ein Interview mit Einsatzleiter Andreas Otte

Das Technische Hilfswerk im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest

ASP Einsatzleiter Andreas Otte

Wie viele Einsatzkräfte sind aktuell vor Ort?

In der Vorbereitung hatten wir zuerst nur wenige Helferinnen und Helfer im Einsatz, doch aktuell sind es jetzt schon 30 Einsatzkräfte. Am 27.01.2021 haben wir mit dem Zaunbau begonnen, und dabei werden wir von den THW Ortsverbänden Görlitz, Bautzen, Zittau, Dresden, Radebeul und Pirna unterstützt.

In der kommenden Woche werden voraussichtlich die THW Ortsverbände aus Leipzig, Chemnitz und Erfurt dazu stoßen, dann wird auch die Anzahl an Helferinnen und Helfern vor Ort noch weiter steigen.

 

Wer ist neben dem THW noch im Einsatz und wie läuft der Einsatz ab?

Die ortsansässige Straßenmeisterei übernimmt die Einrichtung eines Elektrozauns rund um den Fundort des verendeten Tieres.

Wir als Technisches Hilfswerk übernehmen die Aufgabe einen langfristigen, massiven Zaun zu errichten. Gemeinsam mit dem Landkreis haben wir eine Technische Einsatzleitung eingerichtet, die für die Organisation des Gesamteinsatzes verantwortlich ist.

 

Wie ist die Stimmung der Einsatzkräfte vor Ort?

Der Einsatz ist gut angelaufen und die Stimmung unter den Einsatzkräften ist super, auch wenn die Witterungsbedingungen natürlich nicht ideal sind. Wir haben Schichten eingeteilt, die montags bis freitags jeweils von 8 bis 16 Uhr im Einsatz sind.

 

Wie läuft die Verpflegung der Einsatzkräfte ab?

Die Verpflegung wird über den Martinshof Rothenburg bereitgestellt. Das heißt, wir bekommen die Mahlzeiten direkt geliefert.

 

Ist die Einsatzleitung und -planung unter freiem Himmel stationiert?

Auf dem Verkehrslandeplatz Rothenburg konnten wir unsere Einsatzräume aufbauen. Hier sind Einsatzleitung und -planung sowie die Räume zur Verpflegung. Außerdem haben wir hier unseren Lagerplatz für das Material eingerichtet. Für die nächsten Wochen wollen wir außerdem noch an den Einsatzstellen im Wald, Möglichkeiten zum Aufwärmen und zum Verpflegen bereitstellen.

 

Die Einsätze aufgrund der Afrikanischen Schweinepest sind nicht neu für das THW in der Region. Wo liegen dieses Mal die Herausforderungen und wie hilft euch die Erfahrung aus der Vergangenheit?

Wir sind dieses Mal noch besser vorbereitet. Die Erfahrungen und das Training aus den Voreinsätzen nehmen wir natürlich mit in diese neue Einsatzlage. Somit können wir in allen Bereichen, wie bei der Führung und Organisation, aber auch im Umgang mit dem Material und bei den Arbeitstechniken effektiver agieren.

Eine große Herausforderung ist auch das Wetter. Der Unterschied zwischen warm und kalt, aber auch zwischen nass und trocken fordert die Helferinnen und Helfer enorm. Dazu kommen die Gegebenheiten des Bodens. Wir arbeiten an einem befestigten Fahrradweg und dadurch ist der Untergrund sehr verdichtet. Dies fordert zusätzliche Anstrengungen.

 

Wie läuft die Arbeit beim Zaunbau ab?

Es sind insgesamt vier Trupps geplant, die jeweils einen Arbeitsabschnitt übernehmen sollen. Davon ist aktuell ein Trupp im Einsatz. Dieser besteht aus 16 Helferinnen und Helfern. Die Gesamtlänge, auf der wir den neuen Zaun errichten, wird 30 Kilometer betragen.

 

Welche Organisationen unterstützen das THW bei diesem Einsatz noch?

Unterstützt werden wir von der ortsansässigen Feuerwehr, die unter anderem den Sanitätsdienst übernimmt, aber gleichzeitig auch unterstützende Maßnahmen, wie zum Beispiel das Freiräumen von Wegen, oder das Entfernen von im Weg stehenden Bäumen.

 

Ist die Afrikanische Schweinepest ein Standardeinsatz für das THW?

Nein!

Wir befinden uns hier in einer Großschadenslage, und die Dimension sowie der Aufwand ist enorm. Von der Planung und Führung angefangen bis hin zur Logistik und Verpflegung. Schließlich auch der enorme Einsatz, den die Helferinnen und Helfer in den Bautrupps zeigen. Da können wir nur dankbar sein über das große Engagement, mit dem sich alle hier einbringen.

 

Wie stimmen sich die Bautrupps mit der Einsatzleitung ab?

Wir mussten zunächst auch die Voraussetzungen schaffen. So wurde für unseren Funkverkehr die Leistung der umliegenden Sendemasten erhöht, damit wir eine gute Verbindung für die Kommunikation zwischen den Einsatzstellen sicherstellen können. Auch verfügen wir dank der Fachgruppe Führung und Kommunikation aus Dresden, nun über eine eigene Telefonanlage an der Einsatzstelle.

 

Was gibt es bei diesem Einsatz für Besonderheiten?

Da der Einsatz über mehrere Wochen andauern wird, erwarten wir noch einen Bekleidungscontainer aus dem THW Logistikzentrum Heiligenhaus, damit wir den Helferinnen und Helfern Ersatzbekleidung zur Verfügung stellen können, und auch die Möglichkeit zum Trocknen von Bekleidung und Schuhen haben. Auch für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar.

Was gibt es sonst noch an wichtigen Informationen zum ASP Einsatz?

Der Einsatz im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest ist personell eine große Herausforderung und wir sind dankbar, dass so viele Arbeitgeber ihren Angestellten den ehrenamtlichen Einsatz für das THW ermöglichen. Ohne diese Unterstützung wäre der Einsatz so nicht durchführbar.
 
 

Zu guter Letzt kam noch ein Statement von Sozialministerin Petra Köpping:  

„Es ist gut, einen solchen Partner wie das THW an unserer Seite zu wissen. Wir sind sehr dankbar, dass die Kamerad_innen so schnell zur Verfügung stehen und beim Zaunbau helfen. Denn auf Schnelligkeit kommt es bei einem Schweinepestausbruch vor allem an, um eine unkontrollierte Verbreitung des Virus zu verhindern. So wird die Bekämpfung der Schweinepest zu einer großen Teamleistung, zu der auch die Kollegen des Landkreises und die Jäger beitragen.“


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