Rothenburg in der Oberlausitz,

ASP Einsatz: Wie ein fester Wildzaunbau geplant wird

Hinter den Kulissen einer Großschadenslage (Teil 2)
Streckenverläufe in Planung - Bild: THW / Andreas Otte

THW Berater Zaunbau Dirk Würfel, Bildquelle: THW / André Stickel

Gruppenführer Dirk Würfel ist beim aktuellen Einsatz gegen die Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Rothenburg in der Oberlausitz auf der Position eines Beraters für den Zaunbau eingesetzt. Seine Aufgabe ist somit die Planung und Vorbereitung des ASP Einsatzes für die THW Helferinnen und Helfer.

Er ist bereits seit 12 Jahren ehrenamtlich beim Technischen Hilfswerk tätig, und hier im Einsatz profitiert er von seiner hauptberuflichen Erfahrung, da er bei seinem Arbeitgeber als Projektleiter angestellt ist. Diese Erfahrung kann er im THW einbringen, denn der Einsatz ist für ihn ein ebenso großes Projekt, wie an seiner eigentlichen Arbeitsstelle.

„Wir haben Anfang letzten Jahres die erste Barriere errichtet, und zwar einen Elektrozaun von Bad Muskau bis runter nach Zittau. Das waren ca. 120 Kilometer. Dort konnten wir die ersten Erfahrungen zum Zaunbau sammeln, in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt. Anschließend haben wir noch einen zweiten Zaun errichtet, diesmal jedoch in einer festen und langlebigeren Bauweise. Da nun wieder Kadaver gefunden wurden, bei denen die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen wurde, war es notwendig auch in unserem aktuellen Einsatzgebiet einen festen Zaun zu errichten“, weiß der Berater für Zaunbau zu berichten.

Auf die Frage, warum denn das THW zum Einsatz kommt, meint der Gruppenführer aus dem Ortsverband Görlitz: „Zunächst geht es hier um die Schnelligkeit. Wir konnten in kürzester Zeit eine große Anzahl Helferinnen und Helfer mobilisieren. Während wir in der letzten Woche noch mit einem Trupp mit 16 Einsatzkräften gearbeitet haben sind es nun schon drei Trupps mit 66 Einsatzkräften. Dabei schafft jeder dieser Trupps, je nach Beschaffenheit des Bodens, ungefähr 1,2 bis 1,5 Kilometer. Damit können wir sehr schnell die geforderte Strecke errichten.“

Dirk Würfel arbeitet dabei in sehr engem Austausch mit Max Christian, einem Tierarzt aus dem Veterinäramt. Das entscheidet auch, wo entlang die Zäune errichtet werden. Der THW-Gruppenführer bringt als Berater Zaunbau außerdem eine besondere Begabung mit, denn er kann sich Streckenverläufe sehr gut merken, und bearbeitet so in Windeseile Karten für die Truppführer vor Ort. In die vom Veterinäramt zugearbeiteten Karten zeichnet er den detaillierten Streckenverlauf ein. Dabei müssen alle örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden, wie Einfahrten und notwendige Tore, die offen bleiben müssen. Mit dieser Vorarbeit können sich auch die Einsatzkräfte orientieren, die nicht aus der Region sind. Zusammen mit den erstellten Fotos sind dann alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte sehr gut vorbereitet.

Derzeit teilt sich Dirk Würfel die Arbeit zu zweit auf. Er übernimmt die Planung, und sein Stellvertreter Stefan Bergner, aus dem THW-Ortsverband Bautzen, kümmert sich diese Woche um die Einsatzkräfte in der Fläche. Die ersten fünf Tage hatte diese Position noch Benjamin Schuster, ebenfalls aus dem Ortsverband Bautzen, übernommen. Dazu erledigt das Team noch die Materialzusammenstellung und Betreuung der Einsatzkräfte.

Die Herausforderungen dieses Mal sind andere Witterungsverhältnisse, die eine große Belastung für alle darstellen. Temperaturen von bis zu -16 Grad erfordern besondere Maßnahmen. So wurde aus dem Logistikzentrum Heiligenhaus ein Bekleidungscontainer angefordert, um den Kameradinnen und Kameraden jederzeit trockene und warme Einsatzkleidung zur Verfügung zu stellen.

Die Koordinierung ist dieses Mal anders als bei den vorausgegangenen ASP-Einsätzen, da es sich diesmal nur um THW-Kräfte handelt. Beim letzten Einsatz in Werdeck war noch zusätzliche Planungsarbeit notwendig, aufgrund der ebenfalls eingesetzten Bundeswehr.

Unterstützung erhält der Projektleiter auch von der Feuerwehr Rietschen, sowie dem ortsansässigen Martinshof. Dieser übernimmt die Verpflegung vor Ort, und dafür sind ihm die alle Einsatzkräfte sehr dankbar. Sie erhalten morgens und mittags Lunch-Pakete, sowie eine wärmende Suppe. Das ist eine große Unterstützung.

In den Gebäuden der Feuerwehr Rietschen können sich die Helferinnen und Helfer zudem aufwärmen, und die sanitären Einrichtungen nutzen.

Der Gruppenführer Dirk Würfel und alle eingesetzten Einsatzkräfte sind dankbar und froh über die sehr gute Zusammenarbeit.


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