Bautzen,

Dauerstau am Burkauer Berg

Auf der A4 zwischen Ohorn und Burkau sind gleich zwei Autobahnmeistereien im Einsatz. Dass sich Autos querstellen, können sie trotzdem nicht verhindern.

Sonntagabend am Burkauer Berg: Weil Autos liegen blieben, ging hier zeitweise nichts mehr. Gestern entspannte sich die Lage. Foto: RP

Das gewohnte Bild im Winter: Liegt der Schnee zentimeterhoch und wird die Straße glatt, kommen die Autos nur im Schritttempo voran oder gar nicht mehr – und so staut sich am Burkauer Berg auf der A4 in Richtung Dresden der Verkehr. Im Schneesturm hatte sich am Sonntagabend ein Laster quergestellt. Zwei weitere waren am Berg hängen geblieben. Ein Pkw ebenso.
Dieser Abschnitt der A4 bleibt eine besondere Herausforderung für den Winterdienst. Das wissen die Autobahnmeistereien. „Der Burkauer Berg ist ein neuralgischer Punkt, zumal er sich räumlich an einer sogenannten Wetterscheide befindet“, sagte Isabel Siebert vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr, zu dem die Autobahnmeistereien gehören, auf Anfrage. Deshalb ist es so eingerichtet, dass der Burkauer Berg von den Räumfahrzeugen zweier Autobahnmeistereien befahren wird und damit doppelt. Außerdem wurde direkt für den Berg ein Streusalzlager an der Autobahn in Ohorn eingerichtet. So sind die Fahrzeiten kürzer, und der Berg kann öfter als es ohne das möglich wäre, beräumt werden: konkret aller anderthalb bis zwei Stunden. Eine Glättemeldeanlage am Burkauer Berg meldet außerdem automatisch den aktuellen Fahrbahnzustand an die Autobahnmeistereien, damit sie schneller reagieren können. Trotzdem kommt es zu solchen Szenen wie am Sonntag. Bei starkem Schneefall hatten die Fahrer offenbar die Nerven und die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren. Durch das Technische Hilfswerk Bautzen wurden die Fahrzeuge über den Burkauer Berg geschleppt. Auch der ADAC-Bergedienst war im Einsatz.
Gestern hatte sich die Situation entspannt. Bei nur noch leichtem Schneefall, der teils in Regen überging, hatte es der Winterdienst leichter, die Straßen unter Kontrolle zu halten. Die meisten Autofahrer hatten ihre Fahrweise den Bedingungen angepasst.
Der Winterdienst war dennoch im Dauereinsatz. Der Bauhof Bischofswerda fährt zurzeit mit zwei Lkw im Zweischichtsystem von vier Uhr morgens bis 20 Uhr abends – die Zeit, in der der Gesetzgeber Räumpflicht anordnet. In der Normalschicht sind auch alle Bauhofmitarbeiter im Winterdienst. Sie haben ein Straßennetz von 60 Kilometern zu versorgen – und immer wieder vor allem dort zu tun, wo es weht: am Butterberg, in Großdrebnitz, Schönbrunn und Weickersdorf. In der Stadt stehen die großen Parkplätze in der Priorität mit ganz vorn. Sollte es mehr schneien, wird Schnee aus der Innenstadt weggefahren, um Platz zu schaffen, sagte Sven Ganze.
Neukirch hat keine besorgniserregende Glätte, „aber viel Schnee“, sagte Bürgermeister Gottfried Krause gestern. Neben den Räumfahrzeugen des Bauhofes sind im Auftrag der Gemeinde private Firmen im Winterdienst-Einsatz, um 43 Kilometer kommunale Straßen befahrbar zu halten. Priorität haben Schulwege, Wohn- und Gewerbegebiete, aber auch die wichtigsten Wege für Touristen, wie die Karl-Berger-Straße, die zum Touristenparkplatz führt. Gottfried Krause: „Es ist schwer, Prioritäten zu setzen. Im Grunde ist alles wichtig.“

(Sächsische Zeitung vom 11.12.2012)





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